
Foto Horst Sievert
Im letzten Beitrag hatte ich versprochen, die Sache mit dem Raspberry Pi und seiner Gabe, zur Adventszeit die Lichtlein brennen zu lassen, gaaaanz einfach zu erklären. Den Start macht obiges Foto, das ein Steckbrett mit einem Widerstand und einer LED zeigt. Ich habe die Bauteile so gestreckt, dass sich ein Stromkreis ergibt, wenn man das rote und das schwarze Kabel an den Raspberry Pi anschließt.
Der Raspberry Pi hat eine Steckerleiste mit 40 Stiften, von denen einige mit GND (=Masse) und mehrere andere mit GPIO bezeichnet sind. Unseren schwarzen Stecker stecken wir auf den Stift 6 der Leiste, denn das ist so ein GND-Stift, an dem der Minuspol der Stromversorgung des Raspberry Pi liegt.
Jetzt müssen wir nur noch einen Stift für unseren roten Stecker auswählen und an diesen die 3,3 Volt plus des Raspberry Pi legen. Zum Testen unserer Versuchschaltung könnten wir schon einmal Stift 1 der Leiste nehmen. Die LED sollte dann konstant leuchten, was irgendwie kein interessantes Ziel sein kann. Es wäre schon schöner, wenn die LED regelmäßig blinken würde!
Jetzt kommt das Programm Scratch in Spiel, das als Standard auf dem Raspberry Pi vorhanden ist. Es wird über >Menü >Entwicklung >Scratch aufgerufen. Es zeigt sich folgender Bildschirm.

Foto Horst Sievert
Jetzt muss man nur noch in der mittleren Spalte ein kleines Programm „schreiben“, mit dem das Blinken der gelben LED organisiert wird. Dieses „Schreiben“ geschieht, in dem man passende Programmteile, sogenannte Blöcke, von der linken Spalte auswählt und in die Mitte zieht. Ein denkbares Ergebnis sähe dann z.B. so aus:

Foto Horst Sievert
Ein derartiges Programm ist eine Sammlung von Anweisungen, die der Reihe nach von oben nach unten ausgeführt werden sollen. So startet das Programm hier, wenn man auf die grüne Flagge tippt. Dann muss mit broadcast gpioserveron Scratch mitgeteilt werden, dass GPIO Pins ausgewählt werden sollen. Hier wird nur der Stift GPIO17 (=Stift 11 der Leiste) als Ausgang konfiguriert (=broadcast config17out). Danach wird dieser Stift in einer Endlosschleife (=forever) immer ein- (=gpio17high) und danach wieder ausgeschaltet (=gpio17low). Damit wir diesen Wechsel mit unseren doch recht trägen Augen sehen können, werden kleine Pausen von 1 sec eingebaut (=wait 1 secs).
Das ist dann schon ein wichtiger Schritt in die erste Adventswoche, mit der jeder Neuling bei Raspberry sein erstes Lichtlein brennen lassen kann. Wer Lust hat, kann es ja einmal mit mehreren Lichtern versuchen,
Viel Spaß bei der eigenen Adventsbastelei wünscht HoSi.
Anmerkung:
Ein kleiner Hinweis für diejenigen, die bereits seit Längerem mit dem Raspberry arbeiten. Bisher musste man die spezielle Version ScratchGPIO7 installieren. Seit dem Update des Betriebssystems auf Raspbian Jessie kann man aber auch mit dem Standard-Scratch wie oben beschrieben arbeiten.
Beim Nachbau deiner Versuchsanordnung, lieber Horst, könnte es möglicherweise Probleme geben. Will man den Raspi direkt als Stromquelle benutzen, benötigt man ein Verbindungskabel, das am einen Ende einen Stecker für das Steckbrett hat und am anderen Ende eine Buchse zum Anschluss an die Pinleiste des Raspi.
Die in der Lieferung meines Raspi enthaltenen Verbindungskabel haben jedoch an beiden Enden Stecker. Dafür war bei meiner Lieferung ein sogenannter Cobbler dabei, der auf das Steckbrett aufgesteckt und durch ein breites Kabelband mit der Pinleiste des Raspi verbunden wird. Alle Pinanschlüsse hat man damit auf dem Steckbrett und kann dann die gesamte Schaltung samt Stromanschluss dort vornehmen, weil an den äußeren Lochreihen links und rechts die Spannungen von 3,3 bzw. 5 Volt zur Verfügung stehen.
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Ja, Johannes, da hast du natürlich Recht. Mir gefällt die von dir beschriebene Lösung mit dem „Cobbler“ nicht, denn es bleibt wenig Platz für die Versuchsaufbauten. Man sollte sich wohl ein weiteres Steckbrett anschaffen. Ich habe aber zunächst den „Cobbler“ abgebaut und meine Stecker-Buchse-Kabel wieder ausgepackt.
Ich verfolge auch die Bastelei mit dem Adventskalender von Conrad. Dort werden Stecker-Buchse-Kabel mitgeliefert und die Bezeichnung der Stifte erfolgt nach der GPIO7-Logik in numerischer Reihenfolge. Irgendwie gut, denn man kann die Stifte besser auswählen.
Aber auch schlecht, wenn man mit dem jetzt auch für GPIO geeigneten regulären Scratch arbeiten will. Dort werden die Stifte, wie auf dem Coppler als GPIO-Stifte bezeichnet. Ich habe in obigem Beispiel deshalb immer doppelt benannt, z.B. GPIO17 (=Stift 11).
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